Das Konservatorium

Die Musikschule des Kyffhäuserkreises feiert immer am 5. April Geburtstag, denn am 5. April 1883 begann Carl Schroeder mit dem Unterricht in den Räumlichkeiten des heutigen Gaststätte „Zum Erbprinzen“ im Sondershäuser Loh. Dies war zugleich der Startschuss für eine eindrucksvolle Ausbildungsstätte, an der berühmte Persönlichkeiten wie Max Reger oder Hugo Riemann ein- und ausgingen.

Die Konservatorien, die ihren Ursprung in musikbetonten Waisenhäusern in Italien hatten, wurden Ende des 19. Jahrhunderts zu den direkten Vorläufern der heutigen Musikschulen. Die musikalische Laienausbildung oblag zu dieser Zeit nahezu ausschließlich den Kantoreien und privaten Musiklehrern. Erst durch die Gründung von Konservatorien wanderte die musikalische Ausbildung nicht nur der Berufsmusiker, sondern auch die der Laienmusiker an derartige Institute. Die damalige Form der Konservatorien bildet somit den Ursprung einer systematischen und ganzheitlichen Instrumental- und Gesangsausbildung der heutigen Musikschulen.

Zahlreiche deutsche Musikschulen tragen heutzutage die Bezeichnung Konservatorium im Namen, obwohl sie seit ihrer Gründung reine Musikschulen waren. Dazu gehören beispielsweise das Robert-Schumann-Konservatorium in Zwickau, das Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden oder das Konservatorium Georg Philipp Telemann der Landeshauptstadt Magdeburg.

„Konservatorium“ bezeichnet dem Ursprung nach eine musikalische Ausbildungsstätte, zu dem Musikschulen und Musikhochschulen gleichermaßen gehören. Während um die Jahrhundertwende in Deutschland sowohl die Laienausbildung als auch die Berufsausbildung gleichermaßen an den Konservatorien zusammengefasst war, wurde der Studienbereich in den Jahren nach dem Krieg in Musikhochschulen ausgegliedert oder die Häuser wurden in Musikhochschulen umgewandelt. In vielen Städten blieben die Konservatorien als reine Musikschulen bestehen.

Die Musikschule des Kyffhäuserkreises "Carl Schroeder Konservatorium" ist nicht nur die älteste Musikschule Thüringens, sie ist auch die einzige Einrichtung des Landes, die aus einem Konservatorium hervor ging. Zum 125jährigen Jubiläum beschloss der Kreistag in seiner Sitzung am 12. März 2008 deshalb einstimmig, der damaligen Kreismusikschule den Beinamen „Carl Schroeder Konservatorium“ zurückzugeben.

Damit bekam die Einrichtung die Möglichkeit, ihre einzigartige Geschichte auch im Namen widerzuspiegeln und damit regional und überregional ihre Wurzeln zu präsentieren. Das „Carl Schroeder Konservatorium“ bleibt wie zuvor die Musikschule des Kyffhäuserkreises und bietet eine musikalische Laienausbildung auf höchstem Niveau an. Vom Instrumentalunterricht, über den Gesangsunterricht bis hin zu einer ausgeprägten Ensembleausbildung bietet die Einrichtung das gesamte Spektrum der musikalischen Bildung an. Damit werden die musikgeschichtlichen Wurzeln bewahrt und an Kinder, Jugendliche und Erwachsene weitergegeben, was den Inhalt sämtlicher Konservatorien widerspiegelt. Darüber hinaus bietet das „Carl-Schroeder-Konservatorium“ im Kyffhäuserkreis eine fundierte Ausbildung im Bereich Rock & Pop an und legt die Grundlagen für das gesamte Spektrum der Musik bereits bei der Musikalischen Früherziehung in den Kindergärten der Region.

Mit dieser Einrichtung finden interessierte Laienmusiker, die ihr Leben durch aktives Musizieren bereichern wollen und angehende Musikstudenten gleichermaßen einen verlässlichen Ausbildungspartner.

Ohne Musik wär’ alles nichts.

Wolfgang Amadeus Mozart